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Britisches Supertalent holt den Sieg im Adamstal
Die EURAM BANK Open 2024 enden mit einem Triumph des 18-jährigen Frank Kennedy / Der Tiroler Maximilian Steinlechner wird Dritter und freut sich über sein bisheriges Karriere-Highlight auf der Challenge Tour
Hochspannung war angesagt für den heutigen Schlusstag bei den EURAM BANK Open 2024 beim GC Adamstal in Niederösterreich und somit auf einem der herausforderndsten Plätze des Landes. Mitverantwortlich unter anderem und umso erfreulicher ein Österreicher. Der 24-jährige Innsbrucker Maximilian Steinlechner war mit starken drei Tagen einer der auffälligsten Spieler beim Turnier der European Challenge Tour, das mit 270.000 Euro die höchste Preisgelddotierung in Österreich aufweist.
Steinlechner teilte sich vor dem Showdown mit dem Italiener Pietro Bovari den zweiten Platz. Einzig der Brite Frank Kennedy, mit 18 Jahren ausgerechnet der jüngste Spieler im 65-köpfigen Finalfeld, benötigte bislang mit einem Score von 14 unter Par zwei Schläge weniger für die 18 Löcher des spektakulär in die Hügellandschaft integrierten Golf-Areals in Ramsau nahe Hainfeld. Diese drei Protagonisten bildeten also den letzten Flight des Tages.
Dass sich von den angesagten Favoriten keiner so richtig absetzen konnte, lag zum einen daran, dass besonders Frank Kennedy von unglaublichem Pech beim Putten begleitet wurde, zum anderen Maximilian Steinlechner damit zu kämpfen hatte, sich öfters aus schwierigen Situationen (zwei Mal davon im Bunker) und somit wenigstens ins Par zu retten. Pietro Bovari verabschiedete sich spätestens am 11. Loch mit seinem dritten Bogey aus dem Titelrennen.
Das „Neutralisierungs-Duell“ an der Spitze nutzten die beiden Franzosen Felix Mory und Martin Couvra, um sich mit ihrerseits starkem Spiel nach vorne zu manövrieren. Dann spielten die Nerven mit. Maximilian Steinlechner wankte, patzte am 11. und schlug am 13. Loch gar ins Wasser. Martin Couvra machte es ihm auf 13 und 14 mit zwei Bogeys nach. Frank Kennedy wählte die 12 zum Ärger-Loch und als sich Felix Mory nach einem Birdie auf Hole 15 über die Führung freute, warf er sich auf der 16 selber wieder auf Platz zwei zurück. Couvra erfing sich als erster, schlug ein Birdie auf 15. Steinlechner konterte ebenfalls auf 15. Kennedy vergab auf demselben Loch mit seinem (wievielten eigentlich?) um Millimeter vergebenen Putt die mögliche Vorentscheidung. Steinlechner schlug auf der 17 (zum wievielten Mal eigentlich?) in den Bunker. Couvra vergab auf der 18 noch seine letzte Chance aufs Stechen, auf das der plötzlich aus dem Nichts aufgetauchte Deutsche Nicolai von Dellingshausen auch noch eine Chance gehabt hätte, wäre sein Putt am letzten Loch erfolgreich gewesen. Hättiwari . . . letztendlich machte der 18-jährige Frank Kennedy auf der letzten Hürde alles klar, schmetterte schon mit einem Traum-Abschlag fast an die Fahne den Weg frei zu seinem ersten Sieg auf der Challenge Tour mit 13 Schlägen unter. Dass der in Florida lebende Jungprofi das ausgerechnet mit einer Par-Runde, seiner schwächsten Performance in den vier Turniertagen, schaffte, zeigt, dass auch das britische Supertalent nur ein Mensch ist.
Maximilian Steinlechner schrieb ebenfalls persönliche Geschichte, holte gemeinsam mit dem Franzosen Martin Couvra und 11 Schlägen unter Par Platz drei, die beste Platzierung eines Österreichers bei der EURAM BANK Open und auf der Challenge Tour. Der zweite Platz ging an Nicolai von Dellingshausen (- 12) aus Deutschland.
Frank Kennedy darf sich übrigens über einen Siegerscheck über 43.200 Euro freuen. Maximilian Steinlechner erhält als geteilter Dritter 17.550 Euro.
Sieger Frank Kennedy: „Es ist großartig, hier auf diesem unglaublich schwierigen Platz zu gewinnen. Zudem habe ich es mir heute selber sehr schwer gemacht. Es war schon unglaublich, wieviele Chancen ich beim Putten vergeben habe, so viele kurze, so viele knappe Putts. Aber auch die Boys um mich haben es mir sehr schwer gemacht, sie haben immer Druck gemacht. Ich war in einem starken Flight, das hat mir vielleicht etwas geholfen. Ich weiß noch nicht genau, wo nein Weg hinführt. Natürlich habe ich aber die PGA Tour im Visier.“
Dritter Maximilian Steinlechner: „Hätte mir vor dem Turnier wer gesagt, dass ich hier Dritter werde, hätte ich das sofort unterschrieben. Viel Glück habe ich heute aber leider nicht gehabt, auf der 13, dass der so weit rausgeht, auf der 17, dass der Ball in den Bunker rollt. Trotzdem darf ich nicht unzufrieden mit den letzten vier Runden sein, da kann ich sicher was mitnehmen und das muss man so akzeptieren. Von der Nervosität her war’s natürlich eine Herausforderung, aber ich hab‘ das eigentlich ganz gut in den Griff gekriegt. Besonders freut mich, dass ich durch das gute Ergebnis hier auch eine Einladung der Challenge Tour für nächste Woche in Nordirland bekomme. Dieses Turnier werde ich auf jeden Fall wahrnehmen. Aber jetzt ist einmal ein bissel Chillen angesagt.“
Begeistert zeigte sich der Vorstandsvorsitzende der EURAM BANK, Joachim Mei, vom heurigen Turnier: „Das sehr gute Wetter hat das Turnier zusätzlich zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Ein großes Kompliment muss ich der ganzen Crew um Veranstalter Franz Wittmann aussprechen. Dank deren Einsatz ist das Turnier perfekt über die Bühne gegangen. Ich bin selbst ein begeisterter Golfer, habe selber schon bei einigen ProAm auch auf der European Tour mitspielen dürfen. Aber wenn man sieht, was die Profis da spielen, da sind Welten dazwischen. Wenn man sieht, was da für Längen und vor allem mit welcher Präzision gespielt wird. Da steht man als Amateur nur da, hält Augen und Ohren und Mund offen und staunt.
Ganz besonders zufrieden war der Präsident des Golfclub Adamstal, Franz Wittmann: „Vorerst möchte ich dem Wettergott danken, der uns nicht im Stich gelassen hat. Wir haben an allen fünf Tagen ein Turnier ohne Unterbrechung oder Verschiebung durchziehen können. Durch schöne Bilder im Fernsehen wurde die Einzigartigkeit unseres Platzes ins absolut rechte Licht gerückt. Mein Dank geht an alle unsere Partner und Sponsoren, ganz speziell aber an unsere Mitglieder. Ohne deren ehrenamtliche Mitarbeit wäre es unmöglich so ein Event zu veranstalten. Ein besonderer Dank geht natürlich an Joachim Mei, der uns wieder sehr geholfen hat, aber auch an den österreichischen Golfverband mit seinem neuen Präsidenten Gerhard Frühling, dem Sportland Niederösterreich, heute vertreten durch den Landtagsabgeordneten Peter Gerstner, der Bürgermeisterin der Gemeinde Ramsau Gertraud Steinacher, Interwetten und auch wieder Mercedes-Benz Österreich. Ein Dankeschön geht auch an alle Vertreter der Challenge Tour, die sehr tatkräftig mitgeholfen haben, dass die EURAM BANK Open 2024 wieder zu einem vollen Erfolg wurden.“
Wie es mit dem Turnier weitergeht? Franz Wittmann: „Wir sind natürlich sehr daran interessiert, dass die Challenge Tour auch nächstes Jahr hier bei uns spielt. Die Gespräche mit den Sponsoren werden wir gleich nach der heurigen Ausgabe angehen. Es gäbe zwei Termine. Entweder im Mai oder wie dieses Mal im Juli.“
Weitere Informationen findet man unter www.europeantour.com
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